Leber und Galle
Unsere Leber ist vor allem für die Verdauung von Fetten zuständig. Die Leber bildet den Gallensaft, sammelt ihn in der Gallenblase, um ihn bei der Nahrungsaufnahme in den Magen zu geben.
Bei einem Mangel an Gallensaft entsteht eine ungenügende bzw. unvollständige Nahrungsaufspaltung. Das kann sich in Blähungen, Völle, Übelkeit, Aufstoßen, Bauchgluckern und Durchfall bzw. Verstopfung äußern. Die Bildung von Galle ist gekoppelt an das Essen – je häufiger man isst, desto mehr Gallensaft wird produziert. Das gleiche gilt auch für den Magensaft. Aber je mehr Säfte produziert werden, desto mehr Appetit oder Essgelüste entstehen. Das führt wiederum zum häufigen Essen zwischendurch.
Wenn man also abnehmen oder schlank bleiben möchte, dann ist es sinnvoll, wenige Mahlzeiten zu haben und sich satt zu essen, anstatt häufig kleine Mengen zu sich zu nehmen. Naschen macht Übergewicht, das Sattessen in der Regel nicht!
Genascht wird eher Leckeres, d.h. meistens Fetthaltiges, denn Fett ist ja Geschmacksträger. Und Fett braucht Gallensaft, um verdaut zu werden.
Es ist allgemein bekannt, dass zu fettiges Essen zur Erhöhung des Cholesterinspiegels führt, und der chronisch hohe Cholesterinspiegel führt zur Verkalkung der Blutgefäße und bildet damit einen Boden für die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weniger bekannt ist, dass es Menschen gibt, die erbbedingt einen zu hohen Cholesterinspiegel oder zu hohe Triglyzeride-Werte haben, ohne dass es einen Einfluss auf die Gefäßverkalkung hat. Das bedeutet, dass es nicht zwangsläufig und nicht immer so ist, dass ein Mensch mit erhöhten Blutfetten einen Herzinfarkt oder Gefäßverkalkung befürchten muss. Aber auf gesunde Ernährung achten – das ist wichtig, um die ererbte Schwäche nicht ausarten zu lassen.
Gesunde Ernährung macht einen gesunden Stoffwechsel, und ein gesunder Stoffwechsel ist im hohen Maße von der Leber und der Galle abhängig. Daher sind regelmäßige Fasten oder Leber-Reinigungskuren empfehlenswert, damit auch die Leber hin und wieder Entlastung oder einen kleinen Urlaub bekommt. Der Körper dankt es einem sofort: er wird die Kur oder die Essenspause für eine Reinigung nutzen und versuchen, das loszuwerden, was ihn krank macht, belastet und überlastet. Als Folge einer solchen Kur - und noch viel mehr nach dem Fasten - sind die Blutfettwerte meist auf das normale Maß heruntergeschmolzen oder zumindest deutlich gesunken. Es ist sogar möglich, dass sich durch das Fasten Gallensteine zurückbilden, d.h. sie schrumpfen oder lösen sich auf.
Zu den leberreinigenden Lebensmitteln gehören Löwenzahn, Mariendistel, Artischocken, Kurkuma, Knoblauch, Fenchel und generell Bitterstoffe wie z.B. Wermut. Wirkstoffe aus diesen Lebensmitteln, Gewürzen und Pflanzen bilden meist die Hauptbestandteile der Detox-Produkte. Wer also nicht fasten kann, kann auf eine Leberreinigungskur oder Entgiftungskur zurückgreifen, welche in der Regel 4-10 Wochen dauert und am besten im Frühjahr zu machen ist.
Und: ist die Leber gesund – freut sich der Mensch! Nicht umsonst fragt man einen verdrießlichen Menschen, oh ihm eine Laus über die Leber gelaufen ist. Wir wünschen Ihnen also eine gesunde Leber und damit ein heiteres Gemüt – so ist Ihnen die Gesundheit schon fast garantiert!